Friday, 02. June 2006
atmosphärische störungen
einem seltsamen phänomen bin ich auf der spur, habe es evtl. gelöst:
immer wieder gibt es tage, an denen ich das theremin einfach nicht gestimmt bekomme. besser gesagt: es ist schon eingestimmt irgendwann und ich spiele relativ sauber eine weile, aber dann, plötzlich, wie aus dem nichts, »verschiebt« sich alles, die stimmung, die schwingungen, die wellen, wie soll man das beschreiben, ich nenne es »es schwimmt« wieder mal.
und dann geht eigentlich nichts mehr wirklich, also sauberes spielen nicht mehr. es ist, als würde die eingestimmte tonhöhe durch mich »weggedrückt«. in einem moment ist der tiefste ton an meinem körper, so wie es sein soll, im nächsten ist an derselben stelle ein ton zwei, drei oktaven höher.
bisher hatte ich keine ahnung, was dann vor sich geht, woran das liegt und vor allem: was ich dagegen tun kann.
vergangene woche, als es wieder einmal so weit war, kam mir plötzlich eine erleuchtung:
im winter oder auch sonst, wenn es kühl ist (wie jetzt, anfang juni :-), trage ich oft fleece-pullover und gerade bei den beiden jüngsten neuerwerbungen vom letzten herbst hatte ich in anderem zusammenhang festgestellt, dass dieses material sich sehr stark elektrisch auflädt. dazu trage ich noch simple hausschuhe/schlappen mit einer kunststoffsohle, die ebenfalls elektrische ladungen verteilt. also habe ich kurzerhand das spiel unterbrochen, einen baumwollpullover anstelle des fleece und lederschuhe statt der schlappen angezogen und tue es seitdem immer so. und siehe da: gleich konnte ich normal und sauber spielen und das problem ist bisher nicht wieder aufgetaucht. ich hoffe wirklich, das war die ursache und sie ist damit behoben, sonst weiss ich nämlich nicht mehr weiter.
ulst | Probleme & Tücken | Keine Kommentare | #
Friday, 02. June 2006
früh mit dem bloggen beginnen
dass ich meiner zeit bisweilen voraus bin, ist mir nichts neues, und dass man mit dem bloggen nicht früh genug anfangen kann, ist auch allgemeinwissen inzwischen. aber was mir der blogindex da offenbart, finde ich, um es mit Mr. Spock zu sagen, »faszinierend«:
immerhin war ich 1970 sieben und wenigstens schon eingeschult :-)
ulst | Weblog, DigitalReal | Keine Kommentare | #
Wednesday, 31. May 2006
nicht mit geschlossenen augen
beim theremin-spielen ist die kontrolle des körpers äusserst wichtig. man kann z.B. nicht, wie ich es in den anfangstagen übermütig versucht habe (während ich Jacques Loussier-Bach-Stücke mitzuspielen versuchte), mit dem körper mitswingen beim spielen, wie es etwa ein saxophonist könnte. das geht gar nicht.
der körper sollte möglichst unbeweglich an ein und derselben stelle hinter dem theremin stehen. denn wenn ich mich bewege, erzeuge ich ja sofort eine andere tonhöhe, skalierung, stimmung des instruments. unbeweglich stehen und nur arm und finger bewegen.
beim Ave Maria von Schubert z.B. nehme ich immer so eine seltsam versunkene haltung ein, den blick auf den boden nach links unten, und vertiefe mich ganz in das stück (sehr molto espressivo :-) und gerade bei diesem stück habe ich meinen rechten ellbogen/unterarm wohl öfter näher an der vertikalen antenne als meine finger, so dass ich mit dem ellbogen mitspiele, also schief spiele. daran arbeite ich und es wird allmählich besser.
den blick habe ich bei diesem und allen anderen stücken, die ich auswendig spiele, links oberhalb des theremins auf den boden gerichtet. (und dabei schon viele bilder in den steinbodenfliesen oder im alten berberteppich entdeckt, siehe da Vinci).
was gar nicht geht, ist, mit geschlossenen augen spielen! zumindest bei mir nicht. (interessant: Clara Rockmore schaut in den filmen der lehr-DVD, die dem theremin beigelegt war, immer geradeaus ins publikum.) mit geschlossenen augen also kann ich gar nicht spielen. es ist, als würde mir jeglicher räumliche bezug fehlen. offensichtlich orientiere ich mich bei diesem berührungslosen spielen an meiner position im raum, die fix und optisch präsent sein muss.
ürbigens spiele ich etwa seit anfang des jahres auch mit notenständer, nachdem ich einige bilder gesehen hatte, auf denen Lydia Kavina im orchesterspiel auch einen notenständer vor sich hat.
bis dahin hatte ich die einzelnen noten direkt auf das theremin vor mich gelegt und entsprechend das instrument gestimmt. das war allerdings sehr lästig, denn für stücke mit zwei notenblättern, mit nur einem oder eben mit keinem beim auswendigen spiel musste ich immer wieder neu stimmen, weil auch die einzelnen notenblätter auf dem holzkasten die stimmung verändern. dadurch gab es nie eine für diese übungsstunde einheitliche stimmung und ich musste quasi bei jedem stück von vorne anfangen.
den notenständer herauszuholen und zu benutzen, darauf war ich deshalb nicht gekommen, weil es ja überall heisst, im umkreis von etwa 5 metern des theremins sollte sich kein gegenstand und keine person, also nichts und niemand befinden, um die schwingungen des instrumentes und damit die tonhöhe nicht zu verzerren.
aber, wie gesagt, es geht auch mit notenständer. dann muss man eben mit diesem gegenstand in der nähe das theremin einstimmen. wobei ich den eindruck gewinne, dass der ständer besser links oben steht, also möglichst weit weg von der vertikalen antenne und auch möglichst weit weg von der horizontalen, eben so, dass man noch gerade ordentlich die noten lesen kann.
ulst | Probleme & Tücken, Spieltechnik | Keine Kommentare | #