Archiv für May 2006

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nicht mit geschlossenen augen

beim theremin-spielen ist die kontrolle des körpers äusserst wichtig. man kann z.B. nicht, wie ich es in den anfangstagen übermütig versucht habe (während ich Jacques Loussier-Bach-Stücke mitzuspielen versuchte), mit dem körper mitswingen beim spielen, wie es etwa ein saxophonist könnte. das geht gar nicht.
der körper sollte möglichst unbeweglich an ein und derselben stelle hinter dem theremin stehen. denn wenn ich mich bewege, erzeuge ich ja sofort eine andere tonhöhe, skalierung, stimmung des instruments. unbeweglich stehen und nur arm und finger bewegen.
beim Ave Maria von Schubert z.B. nehme ich immer so eine seltsam versunkene haltung ein, den blick auf den boden nach links unten, und vertiefe mich ganz in das stück (sehr molto espressivo :-) und gerade bei diesem stück habe ich meinen rechten ellbogen/unterarm wohl öfter näher an der vertikalen antenne als meine finger, so dass ich mit dem ellbogen mitspiele, also schief spiele. daran arbeite ich und es wird allmählich besser.

den blick habe ich bei diesem und allen anderen stücken, die ich auswendig spiele, links oberhalb des theremins auf den boden gerichtet. (und dabei schon viele bilder in den steinbodenfliesen oder im alten berberteppich entdeckt, siehe da Vinci).
was gar nicht geht, ist, mit geschlossenen augen spielen! zumindest bei mir nicht. (interessant: Clara Rockmore schaut in den filmen der lehr-DVD, die dem theremin beigelegt war, immer geradeaus ins publikum.) mit geschlossenen augen also kann ich gar nicht spielen. es ist, als würde mir jeglicher räumliche bezug fehlen. offensichtlich orientiere ich mich bei diesem berührungslosen spielen an meiner position im raum, die fix und optisch präsent sein muss.

ürbigens spiele ich etwa seit anfang des jahres auch mit notenständer, nachdem ich einige bilder gesehen hatte, auf denen Lydia Kavina im orchesterspiel auch einen notenständer vor sich hat.
bis dahin hatte ich die einzelnen noten direkt auf das theremin vor mich gelegt und entsprechend das instrument gestimmt. das war allerdings sehr lästig, denn für stücke mit zwei notenblättern, mit nur einem oder eben mit keinem beim auswendigen spiel musste ich immer wieder neu stimmen, weil auch die einzelnen notenblätter auf dem holzkasten die stimmung verändern. dadurch gab es nie eine für diese übungsstunde einheitliche stimmung und ich musste quasi bei jedem stück von vorne anfangen.
den notenständer herauszuholen und zu benutzen, darauf war ich deshalb nicht gekommen, weil es ja überall heisst, im umkreis von etwa 5 metern des theremins sollte sich kein gegenstand und keine person, also nichts und niemand befinden, um die schwingungen des instrumentes und damit die tonhöhe nicht zu verzerren.
aber, wie gesagt, es geht auch mit notenständer. dann muss man eben mit diesem gegenstand in der nähe das theremin einstimmen. wobei ich den eindruck gewinne, dass der ständer besser links oben steht, also möglichst weit weg von der vertikalen antenne und auch möglichst weit weg von der horizontalen, eben so, dass man noch gerade ordentlich die noten lesen kann.

strömungen und analogien

inneres gehör - äusseres gehör & die trosaune

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